Erfahrungen mit glyoxyliertem Polyacrylamid bei der Papierherstellung

Es ist davon auszugehen, dass der Einsatz von Additive zur Steigerung der Trockenfestigkeit weiterhin stark zunehmen wird. Treibende Kräfte hierbei sind unter anderem die seit Jahren sinkende Qualität der verfügbaren Fasern und gestiegene Ansprüche an die Festigkeit des Papiers, um zum Beispiel eine Flächengewichtsreduzierung zu realisieren. Daneben führen wirtschaftliche Faktoren, wie die gestiegenen Stärke- und Energiekosten, zum vermehrten Einsatz von Trockenfestigkeitsadditiven.

Hierfür stehen dem Papiermacher eine Reihe von Systemen zur Verfügung, wobei Polyacrylamide die bedeutendste Produktgruppe synthetischer Trockenverfestiger darstellen. Im Europäischem Raum werden im wesentlichen anionische Polyacrylamide für den Ladungsausgleich, z.B. bei der Herstellung hoch nassfester Papiere, und kationische glyoxylierte Polyacrylamide (GPAM) zur Steigerung der Trockenfestigkeit eingesetzt. Darüber hinaus unterscheidet man bei den kationischen glyoxylierten Polyacrylamiden zwischen dosierfähiger Ware und Produkten, bei denen in der Papier- oder Kartonfabrik vor Ort die Glyoxylierung des Polyacrylamids stattfindet.

Im Vortrag wird die Herstellung dieser Produkte, ihre typischen Eigenschaften und ihr Einsatz bei der Papier- und Kartonherstellung beschrieben.

Anhand einer Fallstudie wird die Einführung eines vor Ort glyoxylierten GPAM beim Kunden erläutert und anschließend werden die erzielten Ergebnisse präsentiert. In diesem Fall gelang es unter anderem, die Oberflächenstärke um 30% zu reduzieren und die Testliner-Produktion um 5% zu steigern.