Erfahrung und Erfolge mit Einbau eines Vakuumgebläses

In Zeiten wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins, Ressourcenschonung und gleichzeitig steigenden Energiekosten entstand das Projekt „Umbau Vakuumanlage PM1“. Für die verschiedenen Saugstellen in der Sieb- und Pressenpartie waren hierbei bislang fünf Wasserringluftpumpen im Einsatz. Diese haben sich über Jahre hinweg als zuverlässiges und pflegeleichtes Mittel zur Vakuumerzeugung erwiesen. Steigende Betriebskosten bei gleichzeitig verbesserungswürdigen Effizienzen und hohem Ressourcenverbrauch haben das Unternehmen dazu bewogen, die Entwässerungsstrategie an der PM1 zu überdenken und die bisherige aufwändige Installation durch ein Vakuumgebläse zu ersetzen.

Als Grundlage für den Umbau wurde zu Beginn des Projekts ein detailliertes Vakuumaudit von der Fa. Runtech durchgeführt. Dieses bestätigte im Ergebnis das große Verbesserungspotential des Projektes mit einer signifikanten Energieeinsparung. Zusätzlich wurde ein positiver Nebeneffekt in Bezug auf den Wasserverbrauch und hinsichtlich des Abwärmeübertrags in das Betriebsabwasser aufgezeigt. Die Entscheidung zur Umsetzung des Projekts war aufgrund der zu erwartenden Vorteile und einer positiven wirtschaftlichen Beurteilung schnell getroffen.

In der Projektphase arbeiteten Munksjö und Runtech vom Kick-Off bis hin zur Inbetriebnahme Hand-in-Hand. Die sehr beengten Platzverhältnisse vor Ort haben das Projektteam vor große Herausforderungen gestellt. Der finale Einbauort wurde daher mit Hilfe von 3D Scans der bestehenden Gebäudestruktur definiert und das Gebläsemodell in den 3D Scan integriert. Dies war notwendig, da aufgrund der beengten Platzverhältnisse die Einbringung der einzelnen Komponenten sehr schwierig war und eine Änderung der Konstruktion des Separators erforderlich machten. Dieser wurde in mehrere Einzelstücke zerlegt, um ihn an den späteren Betriebsort transportieren und ihn dort wieder zusammensetzen zu können.

Neben einem erhöhten Installationsaufwand war das Projekt mit einem gewissen Risiko behaftet und “zum Erfolg verurteilt”, da aufgrund des Platzangebots keine redundante Installation möglich war. Alle fünf vorhandenen Wasserringluftpumpen wurden vor Einbau des Gebläses komplett demontiert. Eine komfortable Fall-Back Option gab es daher nicht. Die positiven Erfahrungen bei einer kürzlich durchgeführten Installation in einem Schwesterwerk konnte etwaige Bedenken diesbezüglich jedoch entkräftigen.

Ein sorgfältiges Detailengineering im Vorfeld und eine erfolgreiche Umbauphase waren schließlich der Garant für eine reibungslose Inbetriebnahme des Turbo Blowers - ähnlich einer Plug-and-Play Installation. Bereits nach wenigen Betriebsstunden konnten sich die Papiermacher von den Vorteilen des Aggregats überzeugen, welches zu einer Vielzahl an Verbesserungen führte; allen voran die äußerst effiziente Fahrweise der Vakuumanlage, die bei dem großen Sortenspektrum an Dekorpapieren bislang nicht konsequent verfolgt werden konnte.

Bereits kurz nach der Inbetriebnahme des Gebläses wurden erhebliche Verbesserungen erzielt. In weiteren Optimierungsschritten wurden sukzessive die Vakuumhöhen auf die Erfordernisse des Produktionsspektrums angepasst, wodurch eine Einsparung im Vergleich zu der Fahrweise mit Wasserringpumpen um ca. 60% realisiert werden konnte.