Ultrafiltration für die Nachbehandlung des Biowassers aus der Prozesswasseraufbereitung

Die Progroup Paper PM3 produziert seit 2020 Wellpappenrohpapiere am Standort Sandersdorf-Brehna in einem geschlossenen Wasserkreislauf mit einer internen Kreislaufwasserbehandlungsanlage - ProAquaPlus und setzt dafür die BVT, um den Gesamtprozess so stabil wie möglich zu halten. Tatsächlich setzt Progroup die BVT vollumfänglich um und macht mehr als diese empfiehlt – z. Bsp. die vollständige Absaugung des Strippingtanks. An der ProAquaPlus wird das hochbelastetes Prozesswasser anaerob gereinigt und im Anschluss durch eine Kurzzeitbelüftung und Flotation entkalkt und von Feststoffen befreit. Die Effizienz der Kreislaufwasserbehandlungsanlage liegt bei ca. 75%.

Mit Hinblick auf die weitere technologische Optimierung der Prozesswasseraufbereitung wurde eine, in offenen Wasserkreisläufen etablierte Ultrafiltrationstechnologie für die Biowasserbehandlung erprobt. Das Hauptziel des Projektes war mit Hilfe einer Versuchsanlage die Reduzierung der organischen und anorganischen Fracht des zurückgeführtes Biowassers zu erreichen, sowie die Kapazität dieser Technologie zu ermitteln. Die Inhaltsstoffe und der Faseranteil des zu filtrierendes Wassers sind maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. Um die Auswirkung beurteilen zu können, wurde dem Biowasser zeitweise ein faserhaltiges Filtrat beigemischt.

Der Versuch zeigte, dass auch für die Biowasser die Ultrafiltrationstechnologie eingesetzt werden kann. Die Anlage kam mit dem Wasser gut zurecht. Die Membranen mussten 2-mal pro Woche alkalisch und sauer gespült werden. In offenen Kreisläufen ist 1-mal pro Woche üblich. Die abfiltrierbaren Stoffe in dem Permeat konnte man um ca. 75% reduzieren. Der CSB-Gehalt und der Gehalt an organischen Säuren konnte man um 20-30% reduzieren. Im Bereich der anorganischen Belastung war der Versuch weniger erfolgreich, die Leitfähigkeit (Summenparameter für die Salze) blieb unverändert, lediglich die Sulfat-Konzentration konnte man um 5-10% senken. Die Ausbeute aus dem Zulauf lag > 70 %, mit einer Kapazität von ca. 80-100l/h/m² Membrane.

Aus technologischer Sicht ist die Ultrafiltration für die Nachbehandlung des Biowassers in einem Teilstrom geeignet. An welcher Stelle im Prozess das gereinigte Permeat eingesetzt werden kann, muss individuell kaufmännisch betrachtet werden.