Ergebnisse zum Umbau der Pressenpartie Kehl PM1

Die Papierindustrie steht weltweit vor der Herausforderung, nachhaltiger zu produzieren und den CO₂-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Koehler Paper verfolgt mit der unternehmensweiten „Green Paper Strategie“ das Ziel, die Papierproduktion an allen Standorten schrittweise CO₂-neutral zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf einen ganzheitlichen Ansatz, der technologische Innovationen an den Papiermaschinen ebenso umfasst wie umfangreiche Investitionen in erneuerbare Energiequellen. Neben dem Ausbau von Windkraft, Solaranlagen und einem Biomassekraftwerk spielen gezielte Modernisierungen der Produktionsanlagen eine zentrale Rolle.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist die Umrüstung der Pressenpartien bestehender Papiermaschinen auf moderne Schuhpressentechnologie. Nach den erfolgreichen Umbauten der PM5 und PM4 am Standort Oberkirch wurde Anfang 2025 die Pressenpartie der PM1 in Kehl von einer DuoCentriII Presse auf eine DuoCentri NipcoFlex Presse mit innovativer Schuhpressentechnologie durch Voith umgebaut. Ziel war es, den Trockengehalt nach der Presse signifikant zu steigern und so den Dampfverbrauch in der Vortrockenpartie um durchschnittlich 31 % sowie in der Gesamtanlage um rund 20 % zu senken. Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Reduzierung des CO₂-Ausstoßes am Standort Kehl und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele von Koehler.

Neben der Steigerung der Energieeffizienz wurden weitere wesentliche Verbesserungen erzielt: Die Anlagenflexibilität konnte deutlich erhöht werden, da nun auch neue Papiersorten mit Flächengewichten ab 30 g/m² produziert werden können. Gleichzeitig wurde die Papierqualität weiter optimiert. Das neue Überführkonzept sowie die durch den Umbau deutlich verringerte Anzahl an Bahnabrissen trugen maßgeblich zur Steigerung der Anlageneffizienz bei. Darüber hinaus wurde die Arbeitssicherheit durch die Einführung einer Vollcantilever-Stuhlung weiter erhöht.

Die Umsetzung des Projekts erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Koehler Paper und Voith. Dank sorgfältiger Planung und Vorbereitung konnte der Umbau innerhalb kurzer Stillstandzeiten realisiert werden, sodass die Produktion zügig wieder aufgenommen werden konnte. Die gesetzten Ziele hinsichtlich Energieeffizienz, Produktqualität, Anlagenflexibilität, Arbeitssicherheit und Betriebssicherheit wurden vollumfänglich erreicht.

Mit dem erfolgreichen Umbau der Kehl PM1 setzt Koehler Paper einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur CO₂-neutralen Papierproduktion. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie innovative Maschinentechnologie, nachhaltige Energieversorgung und die enge Zusammenarbeit zwischen Koehler und Voith gemeinsam entscheidende Fortschritte in Richtung Klimaneutralität ermöglichen – und damit neue Maßstäbe für die gesamte Branche setzen.