Treibstoffe aus Abgas – Biogener Vorteil für Zellstoff- und Papierfabriken
Grünes Methanol ist die treibende Kraft hinter der De-Fossilisierung der Industrie, und als Hauptemittent von biogenem CO2 hat die Zellstoff- und Papierindustrie die Möglichkeit, CO2 aus Biomasse für die Methanolsynthese wiederzuverwenden. Diese Methanolsynthese basiert auf grünem Wasserstoff und CO2 aus Rauchgas aus Biomasse und ist eine Möglichkeit, die Aussicht auf ein kohlenstoffneutrales Industriesystem in Zellstoff- und Papierfabriken oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zu erhöhen.
Die Methanolsynthese auf der Grundlage von grünem Wasserstoff und CO2 aus Rauchgas aus Biomasse eröffnet die Aussicht auf ein kohlenstoffneutrales Industriesystem. Als Kraftstoff für Mobilitätsanwendungen und als Ausgangsstoff für die chemische Industrie kann grünes Methanol die De-Fossilisierung der Schifffahrtsindustrie und anderer Industriezweige entscheidend vorantreiben. Gleichzeitig bietet die Integration der Produktion von grünem Methanol in bestehende Industrieanlagen, wie Zellstofffabriken oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die Möglichkeit, eine wertvolle Ressource wie biomassebasiertes (biogenes) CO2 wiederzuverwenden, wobei die Zellstoff- und Papierindustrie als Hauptemittent von biogenem CO2 eine noch wichtigere Rolle bei der Transformation der Transportindustrie spielen kann.
Produktion aus Wasser, Ökostrom und biogenen Abgasen
Das Potenzial dieser Methode liegt darin, dass das biogene CO2, das z.B. aus Biomassekesseln oder einem Kalkofen emittiert wird, über einen Kohlenstoffabscheidungsprozess gewonnen werden kann. Dieser Prozess vermeidet die Emission von weiterem klimaschädlichem Kohlendioxid und nutzt es als wertvolle Ressource und Rohstoff für einen neuen grünen Energieträger, wie eMethanol, eine nachhaltige Energie, und vor allem erzeugt die Nutzung von biogenem CO2 einen Nachhaltigkeitskreislauf, im Gegensatz zur Nutzung von CO2-Emissionen auf fossiler Basis.
Darüber hinaus entstehen bei der Methanolsynthese Wasser, Sauerstoff (aus den Elektrolyseuren) und Abwärme, die wiederum in einem geschlossenen Kreislauf in den Zellstofffabriken genutzt werden können. Sauerstoff ist ein wertvoller Rohstoff in der Zellstoff- und Papierindustrie, z. B. für den Bleichprozess, die Abwasserbehandlung oder die Effizienzsteigerung anderer Prozesse. Der Sauerstoff muss entweder vor Ort mit hohem Energieaufwand hergestellt oder als Rohstoff auf dem Markt gekauft werden. Demineralisiertes Wasser aus dem Zellstoff- und Papierprozess kann im Elektrolyseprozess verwendet werden, wo es als Ausgangsmaterial für die weitere Wasserstoffproduktion dient.
Nicht zuletzt produzieren moderne Zellstofffabriken dank hocheffizienter Verfahren und modernster Technologien viel mehr elektrische Energie als für die Zellstoffproduktion selbst benötigt wird. Heute wird der Überschuss entweder in integrierten Zellstoff- und Papierfabriken genutzt oder auf dem Energiemarkt verkauft, wobei manchmal mehr, meistens aber weniger Gewinn erzielt wird.
Globale Einführung eines Modellprojekts
Liquid Wind, ein schwedisches Power-to-Fuel-Entwicklungsunternehmen, baut derzeit zusammen mit Østed als Investor die weltweit erste großindustrielle eMethanol-Produktionsanlage FlagshipONE auf. Weitere 100.000 t/a-Anlagen wie FlagshipTWO in Sundsvall, FlagshipTHREE in Umeå und FlagshipFOUR (2x 100.000 t/a) in Haapavesi/Finnland befinden sich auf dem Weg der Umsetzung und werden bis 2028 durch 10 weitere Flagship-Anlagen in Europa ergänzt, in Partnerschaft mit KWK-Anlagen, Müllverbrennungsanlagen, Bioethanolanlagen und hoffentlich bald auch mit Zellstoff- und Papierfabriken. Das erzeugte eMethanol wird für den Antrieb aller Arten von Schiffen verwendet werden, um Schiffskraftstoff zu ersetzen.
Die Ausweitung der Flaggschiffprojekte wird durch das sogenannte Design & Performance Center (DPC) unterstützt, das am 22. Februar in Hørsholm eingeweiht wurde. Februar in Hørsholm/Dänemark von Liquid Wind und allen OEM-Partnern wie Siemens Energy eröffnet wurde. Im DPC wird das "Produkt" Flagship weiter modularisiert, standardisiert und mit den neuesten Technologien der OEM-Partner erweitert, um eine schnelle Skalierung zu ermöglichen. Ziel ist die Entwicklung und Implementierung von 500 Anlagen weltweit bis 2050, die dazu beitragen werden, einen Teil der noch viel größeren Nachfrage nach eMethanol weltweit zu decken.